Noir Cuisine and Bar – GÒI BƯỞI

Der Name ist in der Noir Cuisine and Bar Programm. Das schwarze Interior führte wohl dazu, dass uns das zentral am Marienplatz gelegene Restaurant bisher nicht aufgefallen ist. Zum Glück gibt es aber immer wieder nette Leser, die uns auf ihre Lieblingsrestaurants hinweisen.

Die Inneneinrichtung überrascht, überzeugt und begeistert uns – genau in dieser Reihenfolge. Alles ist in tiefem Schwarz gehalten und die einzigen Farbtupfer sind kleine Blumensträuße sowie das farbenfrohe Essen. Besonders die raffinierte Tisch-Bank-Konstruktion fasziniert uns. Die Bänke sind nämlich alle durch eine Art Rampe verbunden die zum Ende des schlauchförmigen Raums immer weiter ansteigt. Auch die schwarzen schlangenartigen Lampen, die von der Decke baumeln, bilden einen interessanten Blickfang. Hier hat sich jemand mal Gedanken um das Konzept gemacht!

„Der Name ist in der Noir Cuisine and Bar Programm.“

Wir werden vom einem netten Kellner begrüßt und entscheiden uns für vietnamesische Frühlingsrollen, Pomelo Salat und ein gefülltes Crêpe aus Reismehl. Entgegen anderer vietnamesischer Restaurant bekommt man hier Besteck und keine Stäbchen – uns ist das gleich.

Die Sommerrollen GÒI CUÓN werden mit einer süß-scharfen Hoisinsoße serviert, die mit zerhackten Erdnüssen bestreut ist. Ein wirklich ordentlicher Begleiter zu den Rollen, die uns ansonsten aber weniger überzeugen. Leider stimmt das Verhältnis zwischen den Reisnudeln und dem restlichen Inhalt nicht. Für unseren Geschmack enthalten die Sommerrollen zu viele Nudeln. Der knackige Salat, das Hühnchenfleisch, die Shrimps, Gurke, Minze und Koriander stehen dadurch leider im Hintergrund.

Der Pomelo Salat GÒI BƯỞI, den wir so in Stuttgart bisher noch nirgends gegessen haben, gefällt uns sehr gut. Die fruchtige, saftige Pomelo, die vor dem servieren bereits einige Stunden mariniert wurde, wird durch geröstete Zwiebeln, Granatapfelkerne, Chili, Frühlingszwiebeln und Koriander ergänzt. Durch die Limetten-Fischsauce bekommt er dann noch eine gewisse Würze. Etwas mehr von der Sauce hätte es gerne noch sein können. Wir sind ansonsten ganz verliebt in dieses fruchtig scharfe Gericht, das wir uns vor allem in lauen Sommernächten als perfekten Snack vorstellen.

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Der vietnamesische Crêpe BÁNH XÈO aus Reismehl ist gefüllt mit einer guten Mischung aus knackigen Sojasprossen, Shrimps, Hähnchen und Kohlrabi. Dazu wird ein Teller voll Grünzeug serviert. Dabei handelt es sich im Salatblätter und Kräuter, z.B. verschiedene Sorten von Minze. Wir bekommen vom Kellner die Anleitung ein Stück des Pfannkuchens abzuschneiden und zusammen mit Kräutern unserer Wahl in ein Salatblatt zu rollen. Dann nur noch in die Limetten-Fischsauce dippen und ab in den Mund.

„Wir sind ansonsten ganz verliebt in dieses fruchtig scharfe Gericht, das wir uns vor allem in lauen Sommernächten als perfekten Snack vorstellen.“

Der Kellner macht ohne Diskussion deutlich, dass nur diese Art des Verzehrs zum vollen Geschmackserlebnis führt. Dass er dabei so strikt ist freut uns, denn es lässt seine Leidenschaft für vietnamesische Küche und seinen Einsatz für Perfektion erkennen. Der Pfannkuchen an sich ist uns etwas zu fettig. Zusammen mit der geschmackvoll angebratenen Füllung, dem frischen Salat, den Kräutern und der Sauce ergibt sich aber ein außergewöhnliches Gesamtgericht. Wir probieren auch mal einen Happen entgegen der Anweisungen des Kellners und stellen fest, er hat recht! Abschneiden, einrollen, dippen – so wird ein gutes Gericht zu einem Außergewöhnlichen.

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