Kraftpaule – Archer’s Pale Ale

Stuttgart ist eine traditionelle Bierstadt daran besteht kein Zweifel. Trotzdem oder gerade deshalb hatte es die Craft Beer Bewegung zunächst schwer hier. Viele Bierliebhaber bestanden lange auf ihr klassisch gebrautes Dinkelacker oder Hofbräu. In den letzten Jahren konnte man den Vormarsch des Craft Beers in Stuttgart aber Stück für Stück beobachten. Zunächst gab es in vereinzelten Restaurants wie dem 87 in Cannstatt eine größere Auswahl an solchen Biersorten, dann zog der Ridmueller Craft Beer Laden ins Fluxus ein. Im April fand schließlich das erste Stuttgarter Craft Beer Festival statt und im März diesen Jahres eröffnete das Kraftpaule im Stuttgarter Osten. Bevor wir jedoch über unseren Besuch dort berichten, müssen noch ein paar allgemeine Worte zum Thema Craft Beer verloren werden.

Was hat es mit diesem Bier auf sich? Was unterscheidet es von klassischen Sorten? Als Craft Beer wurde lange Zeit handwerklich hergestelltes Bier aus sogenannten Mikrobrauereien bezeichnet, das nur in kleinen Mengen produziert wird. Mittlerweile sind aber auch große Brauereien auf den Zug aufgesprungen und aus kleinen Mengen werden bei einigen Sorten doch eher Große. Craft Beer steht jedoch immer noch für einen kreativen Umgang mit besonderen Aromen und Zubereitungsweisen. Oft werden dabei alte Sorten wieder neu interpretiert. Eine feste, gesetzliche Beschreibung wann es sich um Craft Beer handelt und wann nicht gibt es in Deutschland jedoch nicht.

Nun zum Kraftpaule im Stuttgarter Osten: Der kleine Gastraum mit den hohen Decken ist mit großen Holztischen und einigen Stehtischen ausgestattet. Die „Wall of Beer“ macht sofort klar um was es hier geht. Hinter der ebenfalls hölzernen Bar mit ihren sechs Zapfsäulen befinden sich vier große Kühlschränke mit allem was das Herz des Craft Beer Liebhabers hoch schlagen lässt. Ähnlich wie in vielen Londoner Craft Beer Läden sind über der Bar auf Schieferplatten die momentanen Empfehlungen aufgelistet. Für alle unentschlossenen oder unerfahrenen eine gute Möglichkeit etwas passendes zu finden. Ansonsten traut euch, fragt die Barkeeper! Sie haben immer einen guten Tipp parat.

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Wir probieren an diesem Abend ein Archer’s Pale Ale, ein Helles von Braurevolution, ein Brooklyn Brewery East IPA und ein Sierra Nevada Pale Ale. Alles super aromatische Biersorten, die in sehr stilvollen Gläsern serviert werden. Unsere Begleitung lässt sich zu einem Experiment überreden und probiert ein Pohjala Porter Coffee Edition. Was für ein abgefahrenes Bier – ein kräftig malziger Geschmack mit einer extrem starken Kaffeenote. Schade, dass das Kraftpaule immer um 22 Uhr schließen muss. Andererseits findet man vielleicht auch deshalb kaum Alkoholleichen dort.

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